AAbrasiver Verschleiß
Der abrasive Verschleiß trägt Material innerhalb der Armaturen und/oder der Rohrleitung ab. Bei strömenden Medien mit abrasiven Verschleißstoffen muß diesem Materialabtrag durch geeignete Maßnahmen wie z.B. speziell gehärtete Oberflächen der medienberührten Teile vorgebeugt werden. Abrasive Stoffe sind z.B. Quarzsand, Ferritschlämme u.U. aber auch Kaffeepulver etc.
Absperrarmatur:
Eine Armatur, die in erste Linie und als Hauptfunktion das Absperren eines Mediums. Eine Regelung ist nicht vorgesehen. Typische Absperrarmaturen sind Hähne wie z.B. Kugel- und Kegelhähne.
Abschlußkörper
Beweglicher Teil einer Armatur, dessen Stellung im Durchflußweg den Durchfluß erlaubt, einschränkt oder behindert.
Abtragung, elektrolytische = Elektropolitur
Eine spezielle Art der Oberflächenbehandlung. Im Gegensatz zur Handpolitur ist die Elektropolitur kein mechanischer Abtrag z.B. durch Schleifen. Eine vorhandene Oberflächenstruktur wir geglättet - die "Spitzen" und "Täler" der Oberfläche werden einander soweit möglich angeglichen. Die elektropolierten Oberflächen sind gegenüber Materialanlagerungen und damit auch gegen Angriffe des Materials durch das Medium unempfindlicher. Einsatzfälle hauptsächlich in der Biochemie. Pharmazie sowie im Lebensmittelbereich.
Adhäsiver Verschleiß
Adhäsiver Verschleiß – haftend, anhängend- ist eine Materialübertragung, Fressen oder Kaltverschweißen. Diese entsetht durch plastisch, mikroskopisch kleine Oberflächenverformung der durch Bearbeitung entstandenen Rauhigkeitsgebirge aneinander vorbeigleitender Körper.
Anfederungsart
Bei Armaturen mit gelagertem Abschlußkörper müssen die Dichtungen an diesen angepreßt werden. Dies geschieht mittels Federelementen. Federelemente können sein: Spiral- oder Tellerfedern, Federpakete, Graphitscheiben etc.
Anerkennungsprüfung
Prüfung, die in Übereinstimmung mit technischen Festlegungen in der Bestellung durchgeführt wird.
Anforderungsprofil
Das Anforderungsprofil an eine Armatur legt deren Verwendung in der späteren Anlage möglichst genau fest. Anhand des Anforderungsprofils können Armaturen genau hinsichtlich Druck, Temperatur und Medium ausgelegt werden uns sollten schon in der Anlagenplanung möglichst exakt festgelegt werden.
Antistatikausführung
Eine Armaturenausführung die die elektrische Leitfähigkeit zwischen allen medium berührten Teilen und dem drucktragenden Gehäuse sichert.
Armatur mit reduziertem Durchgang (venturi)
Armatur mit einem Sitzbohrungs-durchmesser von weniger als 90% und nicht weniger als 60% des Nenn-Innendurchmessers der Gehäuseendöffnungen
Armatur mit vollem Durchgang (integral)
Armatur mit einem Sitzbohrungs-durchmesser nicht kleiner als 90% des Nenn-Innendurchmessers der Gehäuseendöffnungen
Armatur ohne Betätigungsvorrichtung
Armatur bestehend aus drucktragendem Gehäuse, Ausrüstung und Abdichtung des Betätigungsorganes geeignet für den Anbau der Betätigungs-vorrichtung
ANMERKUNG: Die Grenze zwischen der Armatur ohne Betätigungsvorrichtung und der Betätigungsvorrichtung wird in der entsprechenden Bauartnorm angegeben.
Armatur, metallisch dichtende
bei der metallisch abgedichteten Armatur wird als Dichtungsmaterialien ein metallischer Werkstoff verwendet. Einsatzfälle sind alle Fälle, bei denen weiche Dichtungen wie z.B. PTFE, PE, TFM etc. beschädigt werden könnten. Hohe Temperaturen oder schleißende Medien können Beispiele hierfür sein.
Armatur, vollverschweißte
Armaturen, die z.B. unterirdisch verlegt werden, werden häufig in der vollverschweißten Ausführung verwendet. Eine Dichtheit nach außen ist gewährleistet, ein evtl. Lösen von Gehäuseschrauben kann nicht stattfinden. Im Reparatur- oder Wartungsfall wird die komplette Armatur ausgetauscht.
Armaturenklasse
Einteilung von Armaturen, meist nach deren Verwendungszweck in verschiedene Klassen. Innerhalb dieser Klassen aufgeführte Armaturen erfüllen gleichermaßen alle an sie gestellten Bedingungen wie z.B. Medienverträglichkeit.
Armaturenprüfstand
Prüftstand zum Testen der Dichtheit der Armatur sowohl im Durchgang als auch zur Umgebung sowie den Funktionen einer Armatur wie z.B. Betätigung, Drehmoment etc.
Armaturenzulassung
Freigabe für bestimmte, genau definierte Armaturen für einen festgelegten Einsatzbereich. In den Bereichen der abnahmepflichtigen Anlagen können dies z. Zt. sein die TÜ.AGG für mobile Anlagen und/oder Druckbehälter ( Tankwagen, Silos etc.), die TÜV.AR für stationäre überwachungspflichtige Anlagen.
Asymetrische Armatur
Eine Armatur, deren Innen-konturen zu keiner Ebene symetrisch sind, die senkrecht zur Achse der Gehäuseendöffnungen liegt.
Auf- (An) / Abströmseite
Die Aufströmseite (auch Anströmseite) kennzeichnet die Eingangsseite der Strömung in die Armatur, die Abströmseite kennzeichnet die Ausgangsseite der Armatur.
Auf/Zu-Funktion
Armaturen, die zur reinen Absperrung von Medienströmen verwendet werden, fallen unter den Bereich der AUF/ZU-Armaturen (Absperrarmaturen). Diese sind in der Regel für anderweitige Anwendungen wie z.B. Regelungen nicht geeignet, da sie keine genau definierte Regelcharakteristik aufweisen und bei Verwendung als Regelarmatur u.U. im Bereich der Dichtungen beschädigt werden könnten.
Ausblassichere Ausführung
Armaturenausführung, die gewährleistet, daß das Armaturenbetätigungsorgan einer unter Druck stehenden Armatur nicht aus dem drucktragenden Gehäuse herausgedrückt werden kann, wenn ein außenliegendes Teil abgebaut wird.
Außenliegendes Spindelgewinde
Die Spindel bewegendes Gewinde, das nicht mit dem Durchfluß-medium im Inneren der Armatur in Berührung ist.
Auslegungsdaten
Die Eckdaten, für die eine bestimmte Armatur oder eine Armaturentype ausgelegt ist. Der Hersteller garantiert i.d.R. eine störungsfreie Funktion der Armatur, wenn Sie innerhalb der Auslegungsdaten betrieben wird. Auslegungsdaten sind z.B. Druck-/Temperaturgrenzen.
Außenliegendes Spindelgewinde
Die Spindel bewegendes Gewinde, das nicht mit dem Durchfluß-medium im Inneren der Armatur in Berührung ist.
Automatisierung
Aus Kostengründen, zur Einsparung von Betriebspersonal und zur einfacheren Überwachung werden immer mehr Anlagen automatisiert. Vorgänge innerhalb der Anlagen können somit ferngesteuert und fernüberwacht werden. Betriebspersonal kann durch die Automatisierung ausserhalb von gefährlichen Anlagenbereichen sicher arbeiten und überwachen.
Bauform
Die Bauform von Armaturen ist in der EN 736 mit den Teilen 1 – 3 geregelt und beschreibt die Armaturen zunächst nach den Bauarten und Funktionen.
Baulänge ETE
Der in Millimetern angegebeneAbstand zwischen den Stirnflächen der Gehäuseend-öffnungen für Durchgangsarma-turen mit anderen Anschlüssen als Flanschanschlüssen.
Baulänge CTE
Der in Millimeter angegebene Abstand zwischen der Stirnfläche einer Gehäuseendöffnung und der Achse der anderen Gehäuseend-öffnung für Eckarmaturen mit anderen Anschlüssen als Flanschanschlüssen.
Beheizung/Isolation
Medien, die innerhalb der Rohrleitung eine bestimmte Temperatur halten müssen, werden durch isolierte Rohrleitungen und Armaturen geführt. Ist dies über längere Strecken notwendig, muß die Rohrleitung und die Armaturen zusätzlich beheizt werden. Dies geschieht durch Begleitheizungen, meist durch Dampf oder elektrische Heizschlangen.
Belastungsprinzip
Beschreibung der Betätigungsart des Hauptventils. Beim Belastungsprinzip wird das Sicherheitsabsperrventil durch Beaufschlagung mit Druck geschlossen, d.h. über das Sicherheitsventil wird Druck auf einen Antriebskolben aufgebracht, wodurch das Ventil geschlossen wird.
Benannte Stelle
Diejenige Stelle, die zur Abnahme bzw. zur Überwachung der Einhaltung der Bedingungen und Prüfungen gemäß der PED berechtigt sind.
Berstscheibeneinrichtung
Eine sich nicht wieder schließende Einrichtung gegen Drucküber-schreitung, die auf Differenzdruck anspricht und die so konstruiert ist, daß sie durch das Bersten der Berstscheibe(n) ihre Funktion erfüllt. Sie umfaßt die komplette Einheit der eingebauten Bauteile, gegebenenfalls einschließlich Berstscheibenhalter.
Beschichtung
Eine Schutzschicht, aufgebracht auf ein Armaturenteil oder eine Armatur, um sie vor Korrosion zu schützen und/oder eine Verunreinigung des Mediums durch die Armatur zu vermeiden.
Betätigungselement
Teil der Betätigungsvorrichtung, durch das die mechanische Energie zugeführt wird.
ANMERKUNG: Es kann direkt auf die Armatur ohne Betätigungs-vorrichtung aufgebaut sein.
Betätigungsmoment
Moment, das auf die Betätigungs-vorrichtung aufgebracht wird und das notwendig ist, eine Armatur bei festgelegten Betriebsbedingungen zwischen Offen- und Geschlossenstellung zu betätigen.
Betätigungsorgan
Mechanismus, der die Bewegung der Betätigungsvorrichtung auf den Abschlußkörper überträgt, wobei er sich linear bewegt.
Betätigungsvorrichtung
Von Hand oder mit Fremdkraft betriebene Vorrichtung zum Betätigen der Armatur ohne Betätigungsvorrichtung.
Betätigungszeit
Die Zeit, die eine Auf/Zu-Armatur von der 100%-Offenstellung bis zur 100%-Geschlossenstellung benötigt. Bei der Regelarmatur ist es die Zeit, die zum Erreichen eines Betriebspunktes benötigt wird. Generell ist es die Zeit, während der eine Betätigung einer Armatru erfolgt
Betreiberprüfstelle
Abweichend von den Bestimmungen über die Aufgaben der benannten Stellen können die Mitgliedsstaaten zulassen, daß in ihrem Hoheitsgebiet Druckgeräte und Baugruppen, deren Konformität mit den grundliegenden Anforderungen von einer Betreiberprüfstelle bewertet wurden, in den Verkehr gebracht und von den Betreibern in Betrieb genommen werden.
Betriebsparameter
Alle Parameter, die im Betrieb einer Anlage – u.U. auch gleichzeitig – auftreten können. Zur Armaturenauslegung müssen die Betriebsparameter so genau wie möglich spezifiziert werden. Es sind dies hauptsächlich Druck, Temperatur, Durchflußmegen aber auch die Angabe von Differenz- oder Steuerdrücken.
Biotechnologie
Der Begriff Boitechnologie beschreibt prinzipiell die Vielfalt der technologischen Prozesse zur Herstellung von Arzneistoffen für pharmazeutische Anwendungen unter der Nutzung von biologischen Kulturen. Hinsichtlich der Reinheit und Oberflächenbeschaffenheit werden an Armaturen und Rohrleitungen im Bereich der Biotechnologischen Anlagen besondere Anforderungen gestellt.
Blasenzähler
Balsenzähler werden meist in Verbindung mit einem Blasenschaugls zur Ermittlung von Leckagen verwendet. Blasenzähler können als Zusatzgeräte für Armaturenprüfstände oder als Einzelgerätschaften ausgeführt sein.
CE-Zeichen
Konformitätszeichen des Herstellers. Das CE-Zeichen besagt, daß ein Gerät – im Bereich der Armaturen meist ein Druckgerät oder ein Ausrüstungsteil eines solchen Gerätes – konform mit den Regeln der Technik und/oder bestimmten Prüfanforderungen genügen. Grundlage hierfür ist die PED.
CIP
Bezeichung einer Armatur, die zur Reinigung im Inneren nicht aus dem Rohrleitungssystem entfernt werden muß (Clean-In-Place). Gesonderte Spülanschlüsse ermöglichen ein Spülen, Sterilisieren oder Dämpfen der Armaturentoträume auch während des Betriebes der Armatur.
Dampfregelarmatur
Thermisch hochbelastbare Armatur zur Dampfregelung. Die Dichtelemente sind bei diesen Armaturen so ausgebildet, daß sie durch den Regelvorgang bei den meist sehr hohen Strömungsgeschwindigkeiten nicht beschädigt oder verformt werden können.
DGRL (PED)
Die DruckGeräteRichtLinie (DGRL) regelt z.Zt. alle Bereiche der druckbeaufschlagten Behälter und der unter Druck stehenden Anbauteile. Im Rahmen der CE-Kennzeichung wir die DGRL durch die Pressure Equipment Directive (PED) 97/23/EG und deren evtl. Anhänge ersetzt.
Diamantbeschichtete Kugel
Kugel mit spezieller Oberflächenbeschichtung. Damit wird eine harte und somit verschleißfesten Kugeloberfläche erreicht. Diamantbeschichtete Kugeln werden of t in Verbindung mit metallischen Dichtschalen eingesetzt.
Dichthaltekraft
Kraft, die über ein Befestigungselement – meist eine oder mehrere Schrauben – übertragen werden muß, damit eine Verbindung dicht bleibt. Die Dichthaltekraft ergibt sich auch aus der zur Verpressung evtl. Dichtungen erforderlichen Zusatzkraft
Dichtheit im Abschluß
Die Dichtheit im Abschluß beschreibt den Grad der Dichtheit einer Armatur bei geschlossenem Absperrorgan in Durchflußrichtung. Die Definitionen der Dichtheit sind in der DIN 3230 T 3 "Leckraten" ff geregelt.
Dichtringbuchse
Buchse, die den bzw. die Dichtring(e) bei einer weichdichtenden Abdichtung des Betätigungsorgans aufnimmt.
Dichtung, gekammerte
Konstruktive Maßnahme, bei der die eigentliche Dichtung in einer Nut oder in einer unflexiblen Form gefaßt ist. Anwendung findet die Kammerung hauptsächlich bei weichen Dichtungsmaterialien, die zu Verformungen aufgrund schwieriger Betriebsbedingungen neigen. Durch die Kammerung werden diese Verformungen weitestgehend vermieden.
Dichtungshauptgruppe
zu den Hauptgruppen der Dichtungsmaterialien zählen u.a. die Familien Elastomere, Polymere, Thermoplaste etc.
Differenzdruck
Unter Differenzdruck versteht man die Druckdifferenz vor und hinter einer Armatur. Die Höhe des Differenzdruckes kann bei Armaturen maßgeblichen Einfluß auf das Betätigungsmoment haben und muß daher z.b. bei der Antriebsauslegung mit berücksichtigt werden.
DN (Nennweite)
Eine numerische Festlegung der Größe (siehe Anmerkung), die für alle Komponenten eines Rohrleitungssystems gleich ist, im Unterschied zu Komponenten, die durch einen Außendurchmesser festgelegt sind oder durch eine Gewindegröße. Sie ist eine runde Zahl (ungefähr der innere Durch-messer des Rohrleitungsan-schlusses gemessen in Millimeter). Sie bezieht sich gewöhnlich nur ungefähr auf die Fertigungsmaße.
ANMERKUNG 1: Sie ist gekenn-zeichnet durch die Buchstaben “DN”, gefolgt von einer Zahl aus der folgenden Reihe: 10, 15, 20, 25, 32, 40, 50, 65, 80, 100, 125, 150, 200, 250, 300, 350, 400 usw.
ANMERJUNG 2: Die Nennweite DN kann nicht zu Messungen herangezogen und nicht für Berechnungen verwendet werden.
ANMERKUNG 3: Einige ältere internationale Normen bezeichnen die Nennweite als Nenndurch-messer, doch für diese Norm sind die beiden Begriffe identisch.
ANMERKUNG 4: Die Festlegung der Nennweite ist in Übereinstimmug mit ISO 6708.
Drehflügelantrieb
Antriebsvariante, bei der die Bewegung der Schaltwelle durch Beaufschlagung von an der Welle angebrachte Flügel mit Luft, Flüssigkeit oder einem anderen geeigneten Medium erfolgt. Eine andere Antriebsvariante ist der Doppelkolben-Schwenkantrieb.
Drehkegelventil
Ein Ventil mit einem Drosselkörper, der zylindrisch, konisch oder ein exzentrisches kugelförmiges Segment sein kann.
Drehmoment
Über eine Welle zu übertragende Kraft, die zur Betätigung der Armatur erforderlich ist. Die Angabe des Drehmoments einer Armatur ist unerläßlich zur Auslegung eines Antriebes. Die Welle muß so dimensioniert sein, daß sie das benötigte Drehmoment zuzüglich einer Sicherheit übertragen kann, ohne hierbei Schaden zu nehmen. Einheit is Nm (Newton x Meter)
Drosselkörper, mehrstufig
Der bewegbare Teil des Ventils, der in der Strömung steht, um den Durchfluß durch das Ventil zu drosseln. Ein Drosselkörper kann ein Kegel, eine Kugel, eine Scheibe, ein Flügel, eine Platte, eine Membrane usw. sein.
Druckdichtende Verbindung
Verbindung von Gehäuse mit Oberteil oder Deckel, bei der der Innendruck des Durchflußmediums die Verformungskraft der Oberteildichtung oder Deckeldichtung oder des selbstdichtenden Ringes.
Druckentlastungsbohrung
Die Druckentlastungsbohrung befindet sich im oberen Teil der Kugel - am Eingriff der Schaltwelle - und verbindet den Totraum zwischen Kugel und Gehäuse mit der Rohrleitung. Hieraus ergibt sich im Totraum der gleiche Druck wie in der Rohrleitung selbst. Die Druckentlastungsbohrung verhindert einen unkontrollierten Druckanstieg im Totraum bei geöffneter Armatur.
Siehe auch -> Entgasungsbohrung
Druckgeräterichtlinie
Regelt die Ausrüstung und konstruktive Auslegeung von Druckgeräten. Sie ist die Grundlage für die Kennzeichung mit einem CE-Zeichen bei Druckbehältern und Ausrüstungsteilen.
Druckrichtungsabhängige Armatur
Armaturen, mit z.B. einer Druckentlastungsbohrung sind i.d.R. nur in einer Flußrichtung zu betreiben. Der Betrieb entgegen der Durchflußrichtung kann eine Undichtheit im Durchgang zur Folge haben.
Druckstoß
Inkompressible Medien– meist Flüssigkeiten – (z.B. auch Wasser) können bei einem schnellen Schließen einer Armatur durch ihre Trägheit einen sog. Druckstoß in das Innere des Rohreleitungssystems abgeben. Die Druckanstiege können so hoch sein, daß sie Schäden an den Rohrleitungen und Anbauten hervorrufen können.
Druck-Temperaturdiagramm
Das P/T-Diagramm gibt in graphischer Darstellung die Einsatzbereiche von Armaturen an. Im Druck-/Temperaturdiagramm lassen sich mögliche Kombinationen von Druck und Temperatur finden, bei denen die Dichtelemente der Armatur keinen Schaden nehmen und einen störungsfreien Betrieb der Anlage garantieren.
Drucktragendes Gehäuse
Drucktragende Umhüllung der Armatur.
ANMERKUNG: Üblicherweise besteht es aus dem Gehäuse und, wenn durch die Bauart bedingt, ein Oberteil oder Deckel und einer Verbindung von Gehäuse mit Oberteil/Deckel.
Druckverhältnis, kritisches
Das maximale Druckverhältnis von Differenzdruck zum absoluten Eingangsdruck, das in allen Ventil-bemessungsgleichungen für kom-pressible Medien wirksam ist. Durchflußbegrenzung, definiert wie in Abschnitt 3.7, tritt auf, wenn dieses Maximum erreicht ist.
Durchflußkennlinie, inhärente
EN 60534 1
Die Bezeichung zwischen dem relativen Durchflußkoeffizienten und dem dazugehörigen relativen Hub h. Wie ist unabhängig von dem Antriebstyp.
Durchflußkoeffizient
EN 60534 1
Ein Koeffizient, der die Durchfluß-kapazität eines Stellventils bei fest-gelegten Bedingungen angibt. Durchflußkoeffizienten sind Av, Kv und Cv, abhängig vom Einheits-system.
ANMERKUNG 1: Man muß berück-sichtigen, daß die Zahlenwerte und Einheiten der nachfolgend definier-ten Durchflußkoeffizienten ver-schieden sind. Es ist jedoch mög-lich, die einzelnen Koeffizienten umzurechnen.
ANMERKUNG 2: Die Definition des Durchflußkoeffizienten Av, Kv und Cv enthalten Einheiten, Bezeich-nungen und Temperaturwerte, die nicht in Übereinstimmung mit an-deren Teilen der IEC 534 sind. Diese Definitionen sind auf diesen Abschnitt beschränkt und werden nur verwendet, um die traditionellen Beziehungen bei der Stell-ventil-Industrie zu zeigen
Dynamisches Dichtsystem
Im Gegensatz zu den statischen Dichtsystemen, sind die dynamischen Dichtsysteme auch durch Bewegung sowohl in sich selbst als auch durch die zu dichtenden Teile belastet.
Eckarmatur
Armatur, bei der die Durchlußrichtung um 90° umgelenkt wird. Anwendungne sind u.a Ablaufregelventile im Kraftwerksbereich.
Entgasungsbohrung
Die Entgasungsbohrung befindet sich seitlich in der Kugel auf der angeströmten Seite (entgegen der Druckrichtung) und ermöglich einen Druckausgleich des Totraumes in die Rohrleitung. Diese Entgasungsbohrung ist nur wirksam bei geschlossener Armatur.
Einklemmgehäuse
Gehäuse, das zum Einklemmen zwischen Flansche bestimmt ist.
Elektrostatische Ableitung
Durch Reibung zwischen dem Medium und der Innen-Oberfläche des Rohrsystems kann es zu einer statischen Aufladung kommen. Ist der Abschlußkörper, z.B. in einem weichgedichteten Kugelhahn, von der Rohrleitung isoliert, kommt es aufgrund der Statischen Aufladung zu einem Spannungsgefälle zwischen der Kugel und der Rohrleitung. Bei zu großem Spannungsgefälle steigt die Explosionsgefahr. Geeignete, elektrisch leitende Dichtungen (wie z.B. Graphitpackungen) verhindern dies.
Entlastungsprinzip
Aktion, die bei Druckentlastung eingeleitet wird: bei Druckentlastung wird
z.B. der Antrieb eines Sicherheitsabsperrventils geschlossen. Der Druckabbau erfolgt über ein Steuerventil.
Entlüftungsventil
Hilfsventil zum Entlüften eines Rohrsystems. Um effiziente Ausnutzung von z.B. Wärmeübergängen zwischen Medien und Wärmeträgereinheiten zu gewährleisten, müssen Lufteinschlüsse aus dem Rohrleitungssystem entfernt werden.
Entspannen
Druckabsenkung innerhalb eines Mediums. Gewollte Entspannung ist eine gesteuerte und gezielter Druckabbau. Beim Druckabbau in Stellgliedern tritt die teilweise ungewollte Entspannung in Form von Turbulenzgeräuschen auf.
Entwurfsprüfung
Im Rahmen der Druckgeräterichtlinie erforderliche Vorabprüfung und einer Gefahrenanalyse durch den Hersteller eines Druckgeräts. Die endgültige Entwurfsprüfung wird unter Berücksichtigung der vorab durch den Hersteller erstellten Gefahrenanalyse von der benannten Stelle durchgeführt..
Experimentelle Methode
Alternative Methode zur Berechnungsmethode bei der Auslegung von Armaturen. Die experimentelle Methode wird dann angewendet, wenn die Geometrie einer Armatur eine Berechnung nur sehr schwer zulässt. Beispiel für eine experimentelle Methode ist der sog.Berstdruckversuch.